Lebensräume erhalten und vernetzen
Die Zerschneidung der Landschaft durch Siedlungen, Verkehrswege oder intensiver Flächennutzung ist ein wesentlicher Grund für den zunehmenden Artenschwund in Bayern. Können Arten sich nicht austauschen und ausbreiten, kann dies im Extremfall zum Erlöschen der Art am isolierten Standort führen. Daher ist es nicht nur erforderlich, die für die Arten notwendigen Lebensräume zu erhalten, sondern auch, diese entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen zu vernetzen.
Ein funktionierender Biotopverbund besteht aus
- Kernflächen: zentrale Lebensräume der Arten, z.B. Naturschutzgebiete, Projektkulissen
- Verbindungsflächen oder Trittsteinen: kleinere Rast- und Zufluchtsorte, z.B. Feldgehölze, Eh-da-Flächen, Grünlandinseln
- Verbindungselementen: lineare Strukturen, z.B. Gewässerränder, Feldraine oder Hecken
Bis zum Jahr 2030 soll der Biotopverbund in Bayern mindestens 15 % des Offenlands der Landesfläche umfassen. Dieses Ziel ist in Art. 19 des Bayerischen Naturschutzgesetzes als verbindliche Vorgabe formuliert. Laut Biotopverbund-Statusbericht aus dem Jahr 2023 liegt der Flächenanteil im Biotopverbund aktuell bei etwas mehr als 11%.
Die Landschaftspflegeverbände
- Planen und organisieren einzelne Biotopverbundmaßnahmen
- Setzen regionale Biotopverbundprojekte um
- Gewährleisten die Beweidung von Kernflächen z.T. mittels Schäferrevierkonzept und helfen dadurch, Pflanzensamen und Kleintiere mit Schafen von Fläche zu Fläche zu transportieren
- Führen teilweise die Erfassung von Tierarten im Biotopverbund durch
und tragen damit maßgeblich zum Erreichen der staatlichen Ziele eines funktionierenden Biotopverbunds bei.
Förderung
Biotopverbundmaßnahmen werden größtenteils mit Mitteln der Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinie (LNPR) gefördert. Individuell werden Maßnahmen noch über Ausgleichs- und Ersatzmittel hinzugenommen.
Größere Biotopverbundprojekte werden zumeist über Mittel des Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.