Bayern

Ackerwildkraut-Wettbewerb 2022 in Mittelfranken

Ziele

Biodiversität stärkt den natürlichen Lebensraum Acker und fördert Nützlinge. Ackerwildkräuter können einen sehr wertvollen, bisher unterschätzten Beitrag zur Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen leisten. Gleichzeitig sind sie die vom Naturschutz mit am stärksten vernachlässigte Pflanzengruppe.

Ziel des Ackerwildkraut-Wettbewerbs ist es, diesen oft unscheinbaren Arten mehr Beachtung zu schenken. Außerdem soll innerhalb des Wettbewerbs Wissen und Vertrauen geschaffen werden, dass es sich bei ökologisch wertvollen Ackerwildkräutern nicht um Problemunkräuter handelt, da sie sich nicht ertragsmindernd auf die Kulturart auswirken, die Druschfähigkeit erhalten bleibt und das Erntegut frei von Verunreinigungen bleibt.  

Der Ackerwildkraut-Wettbewerb kann aufzeigen, wie sich Interesse am Naturschutz und Landwirtschaft vereinen lassen.  

Prämiert werden Äcker, auf denen zwischen der Feldfrucht seltene Ackerwildkräuter z.B. mit klingenden Namen wie Kleinling, Ysopblättriger Weiderich, Kopfbinse, Lämmersalat oder das fast ausgestorbene Acker-Leinkraut wachsen und damit eine große Arten- und Strukturvielfalt im Acker erzeugen.

Kurzbeschreibung

Ackerwildkräuter wie Rittersporn, Kornrade und Lämmersalat waren durch viele Jahrhunderte bunte Begleiter der Nahrungsmittelerzeugung auf den Äckern. Etwa drei Viertel aller in Deutschland vorkommenden Wildkräuter sind mit dem Getreideanbau nach Mitteleuropa eingewandert. Der zunehmende wirtschaftliche Druck auf die Landwirtschaft führt seit Jahrzehnten dazu, dass Äcker auf nährstoffarmen Böden aufgegeben und bestimmte Feldfrüchte wie Lein oder Emmer aufgegeben wurden. Nicht aufgegebene Äcker wurden durch den Einsatz von Kunstdüngern und Herbiziden intensiviert. Zudem wurde die Saatgutreinigung perfektioniert.

Diese und viele andere Faktoren führen zu einem immer stärkeren Artenschwund im Lebensraum Acker. „Ackerwildkräuter“ ist die am stärksten zurückgegangene Pflanzengruppe in Mitteleuropa. Mit dem Verschwinden der Ackerblumen verschwindet auch eine Vielzahl speziell auf sie angewiesener Insektenarten.

Mittelfranken liegt zu gut drei Vierteln im Naturraum Fränkisches Keuper-Liasland. Die Böden auf Keupersand sind bei ausgewogener Durchmischung mit den tieferen Tonschichten gut bearbeitbar und recht ertragreich. Bei hohem Sandanteil sind die Standorte allerdings wasserdurchlässig und ertragsschwach, bei hohem Tonanteil hingegen sind sie schwer bearbeitbar und ebenfalls oft wenig ertragreich.
Im Aischgrund finden sich zudem staunasse und feuchte Böden, die für eine ganze Reihe von Ackerwildkräutern wichtig sind. Auch die nährstoffarmen Kalkscherbenäcker am Albtrauf im Süden und Osten des Regierungsbezirks bieten gute Voraussetzungen für eine reichhaltige Ackerwildkrautflora.

Mithilfe des Wettbewerbes soll auf das Vorkommen seltener Ackerwildkräuter aufmerksam gemacht werden.

Aktivitäten

Bei einem Pressegespräch im Frühjahr 2022 wurde der offizielle Start des Projektes bekannt gegeben. Landwirte hatten daraufhin die Möglichkeit, ihre Äcker zum Wettbewerb anzumelden. Die Wettbewerbsäcker wurden getrennt nach den Kategorien "Ökologischer Landbau" und "konventionelle Landwirtschaft" bewertet.

Nach Anmeldeschluss am 30. April 2022 kartierte ein Pflanzenexperte die angemeldeten Flächen.

Für Interessierte fand am 14.03.2022 um 19.30 Uhr online die Veranstaltung "Informationen zur Anmeldung zum Wettbewerb"  statt. Dort gab es auch weitere Informationen darüber, welche Ackerbedingungen am aussichtsreichsten für diesen Wettbewerb sein könnten.

Am 28. Juni 2022 besuchte das Jury-Team einen aussichtsreichen Acker im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, zur Berichterstattung dazu geht es hier.

Die Prämierung der Siegeräcker fand am 20. Oktober 2022 im Landkreis Ansbach statt. Zur Pressemitteilung geht es hier.

 

 

Im Jahr 2014 führte der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. zusammen mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und dem BUND Naturschutz in Bayern (BN) zum ersten Mal den Wettbewerb „Blühende Ackerwildkräuter“ durch. Erste Austragungsregion war Unterfranken.

Im Jahr 2016 fand dieser Wettbewerb in leicht abgewandelter Form unter dem Titel „Ackerwildkraut-Wettbewerb“ statt und wurde zusammen mit den Ökologischen Anbauverbänden Bayerns, dem BN und der LfL in der Oberpfalz durchgeführt.

2018 fand der „Ackerwildkraut-Wettbewerb in Niederbayern statt. In diesem Jahr wurde der Wettbewerb vom DVL, der LfL, dem BN und dem Biolandverband gemeinsam ausgeschrieben.

2020 fand der "Ackerwildkraut-Wettbewerb" in Oberfranken statt.

Laufzeit

2022 - 2022

Bundesland

Bayern

Regierungsbezirk

Mittelfranken

Fördermittelgeber

Partner

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